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Müllentsorgung – auch eine Frage des Profits.

Als Kommunikationsagentur, die sich mit nachhaltigen Themen beschäftigt, bewegt uns seit langem das Thema Müllentsorgung. Ein Thema mit Gewicht. Oder hätten Sie gewusst, dass im Jahr 2010 alle Haushalte in Deutschland insgesamt 36,8 Millionen Tonnen Müll produziert haben? Das sind 450 Kilogramm Abfall je Einwohner, die sich aus rund 197 Kilogramm Haus- und Sperrmüll, 143 Kilogramm Wertstoffen (insbesondere Papier, gemischte Verpackungen und Glas), 107 Kilogramm Bioabfällen sowie 2 Kilogramm sonstigem Abfall zusammensetzen. (Quelle: Statistisches Bundesamt, Februar 2012).

Wie das Kreislaufwirtschaftsgesetz den Streit um das Abfallgeschäft weiter entflammt.

Bei der Frage nach der Abfallentsorgung denken die meisten Menschen an Ökologie, an Recycling und natürlich auch daran, dass wir viel zu viel Müll produzieren und man einen persönlichen Beitrag gegen diese Ressourcenverschwendung leisten sollte. Was verschwiegen wird, ist die Tatsache, dass Müllentsorgung ein Millionengeschäft ist. Übrigens nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern Europas, wie z.B. in Italien, wo seit vielen Jahren die so genannte Müll-Mafia ihr Unwesen treibt.

Aber zurück nach Deutschland. Hierzulande beschäftigen ca. 5.400 Entsorgungsunternehmen zwischen 160.000 und 250.000 Menschen, die einen Umsatz zwischen 38 und 50 Milliarden Euro pro Jahr erwirtschaften. Eine unvorstellbar hohe Summe, die deutlich macht, weshalb Kommunen und Privatwirtschaft seit Jahren um die Entsorgung, wie z.B. den teuren Rohstoff des Altpapiers streiten.

Lange hat sich die Politik diesen Streit angeschaut. Am 1. Juni dieses Jahres trat das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz in Kraft, welches die Abfallwirtschaft noch stärker als bisher zu Müllvermeidung, Wiederverwertung und Recycling verpflichtet. Ziel ist es, dass bis 2020 mindestens 65 Prozent aller deutschen Haushaltsabfälle und 70 Prozent aller Bauabfälle recycelt werden. Darüber hinaus sollen bis 2015 Bio-Müll, Papier, Glas und Metall- und Kunststoffabfälle getrennt gesammelt und verwertet werden.

Doch der Streit um das Abfallgeschäft wird durch das neue Gesetzt weiter befeuert. Die Privatunternehmen der Abfallwirtschaft fühlen sich benachteiligt, da laut des Gesetzes die kommunale Entsorgung vor geht – private Unternehmen dürfen diese nur dann übernehmen, wenn sie dabei wesentlich leistungsfähiger arbeiten. Eine Anforderung, die die privaten Abfallunternehmer an den Tropf der Kommunen hängt. Kein Wunder, dass mittlerweile mehrere Beschwerden gegen das Gesetzt bei der EU-Kommission eingegangen sind. Wir sind gespannt, wie sich die Auseinandersetzung um den Abfall weiter gestalten wird.

 

Frankfurt, im August 2012 

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